Was ist Pfadi?
Jeden Samstagnachmittag trifft man sich in der Gruppe für eine Aktivität. Die Gruppe besteht aus 7-12 Pfadis, die angeführt vom Gruppenleiter einige Stunden ein spannendes Abenteuer erleben. Dabei stehen das Erlebnis in der Natur und das gemeinsame Bewältigen von Aufgaben im Vordergrund. Durch vielfältige Erlebnisse und Methoden werden die Kinder ermutigt, sich selber zu entfalten und ganzheitlich gefördert. Für mehr Informationen zu den pädagogischen Zielen der Pfadibewegung Schweiz empfehlen wir die Webseite der PBS zu besuchen.
Das Lager ist sicher der Höhepunkt im Pfadijahr. Im Lager lebt man eine Woche in einem Haus oder Zelt zusammen. Eine Woche ohne Eltern, eine Woche mit Freunden, eine Woche selbständig sein. Die Pfadis helfen bei sämtlichen Aufgaben mit und lernen, wie man selbständig zahlreiche Sachen erledigen kann. Dabei werden sie von den Gruppen- und Einheitsleitern geführt. Sie planen das Programm lange voraus und schauen dafür, dass alle Pfadis am Lager teilnehmen können.
Je länger man Pfadi ist, desto mehr wird der Pfadigedanke auch im Alltag gelebt. Durch die Erfahrungen aus der Pfadi ist man sich gewöhnt, anderen Menschen zu helfen, in einer Gruppe die Leitung zu übernehmen und Begeisterung für ein Projekt zu übertragen.
Pfadigesetz
Die Pfadi ist nicht bloss eine Freizeitbeschäftigung, sondern auch eine Art Lebensschule. Die Kinder lernen sich in eine Gruppe zu integrieren und mit ihr auszukommen. Kameradschaft wird bei uns gross geschrieben. Wir wollen uns selber eine Meinung bilden und diese auch vertreten. Aber auch andere Meinungen sollen geachtet und hinterfragt werden.
Jede Gemeinschaft gibt sich Regeln (dies lässt sich sogar bei Tieren beobachten), denn ohne Regeln und gemeinsamen Zielen geht es nicht. BP schuf nun „Spielregeln für das Leben“, das Pfadigesetz. Dieses Gesetz fasst Lebenseinstellung und Lebensweise der Pfadis zusammen.
Das Gesetz sollte als eine Einladung oder Aufforderung, persönliche Fortschritte zu machen und immer wieder neu zu versuchen, sich zu verbessern verstanden. Der Wahlspruch «Allzeit bereit!» bedeutet, dass wir Pfadfinder jederzeit bereit sind, diese Aufforderung anzunehmen.
Wir Pfadi wollen…
- offen und ehrlich sein
- Freude suchen und weitergeben
- unsere Hilfe anbieten
- uns entscheiden und Verantwortung tragen
- andere verstehen und achten
- miteinander teilen
- Sorge tragen zur Natur und allem Leben
- Schwierigkeiten mit Zuversicht begegnen
Für uns ist es wichtig Sorge zur Natur zu tragen und diese zu achten und zu schützen. Die Kinder sollen sich ihrer Verantwortung, die sie gegenüber ihrer Umwelt haben, bewusst sein und auch die Konsequenzen daraus ziehen.
Altersstufen
Unsere beiden Abteilungen sind in fünf Altersstufen eingeteilt. Der Übergang zwischen den einzelnen Stufen erfolgt fliessend, sobald das nötige Alter erreicht wird.
Flämmli ab 4 Jahren
Die Kinder im Alter von 4 bis 7 Jahren besuchen die Flämmlistufe. Durch die Zusammenarbeit des Flambergs mit der Pfadi Agua in Zürich, sowie der Abteilung Manegg in der Region Birmensdorf, kommt hier ein sehr durchmischtes und kreatives Leiterteam zusammen, welches diese junge Stufe leitet. Mittlerweile gibt es diese Stufe in beiden Abteilungen.
Das Ziel der Flämmlistufe ist das Heranführen der Kinder an die Natur auf lustige Art und Weise. Egal, ob wir einem Zwerg im Wald weiterhelfen oder eine Reise zum Mond antreten, immer ist die Gruppe draussen und aktiv am denken, spielen und basteln.
Die Flämmlistufe bietet den idealen Einstieg in die Pfadi. Die Zusammenarbeit in der Gruppe spielt eine grosse Rolle, sei es beim Feuer machen oder bei einem spannenden Abenteuer.
Jungflamberg ab 7 Jahren
Der Jungflamberg (kurz JFL) bildet im Flamberg die 1. Stufe. In den meisten anderen Pfadiabteilungen wird diese Wolfsstufe genannt. Sie ist gedacht für Kinder im Alter von sieben bis zehn Jahren. Das Ziel des Jungflambergs ist, den Kindern ein abwechslungs- und lehrreiches Programm zu bieten, bei dem sie sowohl Spass haben wie auch etwas lernen können.
Kinder sprühen oft vor Kreativität und wollen diese auch ausleben. Die Kinder werden in eine Art Fantasiewelt entführt, in der sich die Aktivitäten und Lager abspielen. Sie sollen sich gestalterisch und künstlerisch betätigen können; sei dies beim Einstudieren eines kleinen Theaters oder beim Basteln mit Waldmaterial. So soll auch die Eigeninitiative und Selbständigkeit der JFLs gefördert werden. Da Kinder sehr viel Bewegung brauchen, werden viele Spiele in die Aktivitäten eingebaut.
Für viele Kinder ist das Pfadilager das erste Mal, dass sie längere Zeit von ihren Eltern getrennt sind (und für die Eltern auch). Sie sind rund um die Uhr mit den anderen Pfadis zusammen und müssen mit diesen auch auskommen. Auch müssen sie lernen, ihre Probleme mit anderen selber zu lösen, da sie nicht einfach zu ihren Eltern gehen können, um diese um Hilfe zu bitten. So wird die Selbständigkeit der Kinder stark gefördert.
Der Jungflamberg ist aufgeteilt in die Abteilungen Zürich und Birmensdorf. In Zürich gibt es zur Zeit drei Einheiten (Härste) mit je zwei bis drei Gruppen (Rotten). In Birmensdorf hat es zwei Härste mit je ein bis zwei Rotten. Die Aktivitäten am Samstagnachmittag finden mehrheitlich in den Gruppen von ca. zehn Pfadis statt. An Lagern und einzelnen grösseren Anlässen nimmt meist die ganze Einheit teil.
Pfadistufe ab 10 Jahren
Die Pfadistufe wendet sich an Knaben von 10 bis 13 Jahren. Im Laufe der Pfadizeit werden diese Kinder zu Jugendlichen und entdecken die neue Welt der Erwachsenen. Dies ruft bei den Kinder viele Veränderungen hervor: Sie entwickeln eigene Wertvorstellungen, wollen mehr Eigenverantwortung übernehmen und sind zu mehr körperlicher Anstrengung bereit. Ein wesentliches Ziel der Pfadistufe besteht deshalb darin, ihnen die Möglichkeit zu geben, sich persönlich weiterzuentwickeln und mit zunehmendem Alter in einer Gruppe (auch Fähnli genannt) Verantwortung zu übernehmen.
Auf dem Programm der Pfadistufe stehen Themen aus verschiedenen Bereichen wie Pfaditechnik, Handwerk, Gestalterischem, Spiel, Sport sowie ruhige und besinnliche Momente. Der Schritt vom Jungflamberg zur Pfadistufe bedeutet mehr Nervenkitzel und mehr Action, aber auch mehr Eigenreflexion und, wie schon erwähnt, mehr Eigenverantwortung.
Eine Gruppe besteht aus sechs bis acht Mitgliedern unterschiedlichen Alters. Die älteren Pfadis übernehmen dabei die Leitung der Gruppe und helfen den jüngeren sich in der Gruppe zurechtzufinden. Die Prüfungen JP, P und OP (Jungpfadi, Pfadi und Oberpfadi), die jeder Pfadi ablegt, testen sein Wissen in der Pfaditechnik und sind mit einer sportlichen Hürde verbunden. Es sind jedoch nicht herkömmliche Prüfungen, sondern eher Ausbildungsanlässe und unvergessliche Momente in der Pfadikarriere!
Trapperstufe ab 13 Jahren
Die Trapperstufe (13-15 Jährige) ist die höchste Stufe vor dem Leitersein, in der Gleichaltrige miteinander Abenteuer erleben können, sei dies Übernachten im Iglu, eine Bergtour oder ein Abenteuerweekend. Die Trapper sind ältere Pfadis und unternehmen in der Trapperstufe anspruchsvollere Aktivitäten, welche mit einem Fähnli nicht möglich sind. In der Trapperstufe lernen die Pfadis Verantwortung zu übernehmen und werden so auf ihre kommenden Aufgaben als Leiter vorbereitet.
Leiter
Als Leiter übernimmt man erstmals Verantwortung über eine Gruppe und gestaltet für sie ein vielfältiges Programm. Zwischen den Leitern herrscht eine rege Freundschaft, welche sich neben der Pfadi fortsetzt.
Rover
Rover sind ehemalige Leiter, die weiterhin in der Pfadi mitwirken möchten. Für den Thing organisieren die Rover mindestens zwei Anlässe im Jahr: Einerseits im Frühling das Rockeyturnier, bei dem sich die Thingmitglieder in einem Unihockeyturnier messen, und anderseits in der Vorweihnachtszeit das legendäre Thingschmuggeln in der Zürcher Altstadt.